Geschichte der Zhejiang Universität

Der Vorläufer der Zhejiang Universität, die Qiushi-Akademie, wurde 1897 gegründet und gilt als eine der ältesten nach dem westlichen Erziehungsmodell ausgerichteten Hochschulen Chinas. Nachdem diese 1901 mehrmals umbenannt und der Lehrbetrieb vorübergehend eingestellt wurde, eröffnete 1927 am selben Ort die Dritte Nationale Sun Yat-sen Universität ihre Pforten. Diese entstand durch eine Reorganisation der Öffentlichen Fachschulen für Industrie und Landwirtschaft, aus denen die Institute für Technologie und für Landarbeit hervorgingen. Im April 1928 wurden diese in Zhejiang Universität umbenannt. Ab 1. Juli 1928 machte sie sich als Nationale Zhejiang Universität – mit drei Instituten, nämlich für Technik, Landwirtschaft, Kunst und Wissenschaft – einen Namen.

Nach dem Angriff Japans und während des folgenden Verteidigungskriegs zog die Zhejiang Universität ins Exil in die Prozinz Guizhou. Ihr damaliger Präsident Chu Kochen, ein berühmter Meteorologe und Geograph, führte sie durch diese Zeit der Not und Bedrängnis und machte sie danach zu einer der führenden Universitäten Chinas. Joseph Needham, ein britischer Gelehrter, nannte sie lobend „Cambridge des Orients“. Im Herbst 1946 zog die Universität schließlich zurück nach Hangzhou. Bis 1948 war die Zhejiang Universität als allgemeine Hochschule ausgerichtet und bestand aus sieben Fachbereichen, 25 Fachgebieten, 9 Instituten und 1 Forschungszentrum und bot ein breites Spektrum an Wissensgebieten, wie Kunst, Wissenschaft, Technik, Landwirtschaft, Pädagogik, Recht und Medizin.

Im Zuge der nationalen Hochschulreform wurden im Jahr 1952 Struktur und Ausrichtung der Zhejiang Universität maßgeblich verändert. Einige Fakultäten wurden an andere Universitäten angegliedert, und einige wurden zu eigenständigen Hochschulen oder schlossen sich mit anderen Hochschulen wie der Zhijiang Universität und der Medizinischen Provinzhochschule Zhejiang zusammen. Vorgänger der damaligen Zhijiang Universität war die 1897 gegründete Yuying-Akademie, während die Medizinische Provinzhochschule sich aus der 1912 eröffneten Medizinischen Fachhochschule entwickelte. Die einzelnen Fakultäten für Freie Kunst, Naturwissenschaften, Pädagogik u.a. verschmolzen zur Hochschule für Kunst und Wissenschaft. 1958 wurde diese mit der Hangzhou Universität zusammengelegt. Die Fakultät für Landwirtschaft wurde zur Fachhochschule für Agrarwissenschaften, die sich 1960 in Universität für Agrarwissenschaften umbenannte. Aus dem Institut für Medizin der Zhejiang Universität und der Medizinischen Provinzhochschule entstand die Hochschule für Medizin, die später als Medizinische Universität bekannt wurde. Nach diesen Umstrukturierungsmaßnahmen galt die Zhejiang Universität zunächst als eine multidisziplinäre polytechnische Hochschule.

Während des folgenden fast halben Jahrhunderts – und verstärkt im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik – haben die Zhejiang Universität, die Hangzhou Universität, die Universität für Agrarwissenschaften und die Hochschule für Medizin Zhejiang enorme Fortschritte erzielt. Die Zhejiang Universität ist zu einer Spitzenuniversität nicht nur in Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften, sondern auch in Geistes- und Sozialwissenschaften eine nationale Schlüsseluniversität geworden. 1995 wurde sie als eine der ersten Universitäten in das nationale Exzellenzinitiative „211-Projekt“ aufgenommen. Auch zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses hatten die anderen drei Universitäten bereits ein ausgefeiltes Profil und zählten zu den renommiertesten Universitäten der Provinz Zhejiang. Alle vier Hochschulen haben einen bedeutenden Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg und der gesellschaftlichen Entwicklung der Provinz Zhejiang und des Landes geleistet – ein Erbe, das die Zhejiang Universität heute weiterführt.

Mit Zustimmung des Staatsrats schlossen sich am 15. September 1998 die Zhejiang Universität, die Hangzhou Universität, die Universität für Agrarwissenschaften und die Hochschule für Medizin Zhejiang zur Zhejiang Universität zusammen. Dies war ein maßgeblicher Fortschritt im Rahmen der strukturellen Reform des chinesischen Hochschulsystems und übt auch heute eine nachhaltige Wirkung auf die Weiterentwicklung des chinesischen Hochschulbildungssystems aus. Die Zhejiang Universität untersteht der direkten Verwaltung des nationalen Bildungsministeriums und wird zugleich von der Provinzregierung Zhejiang unterstützt.

  


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